Über Uns
Hygienemanagement

Hygienemanagement

Das St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind verfügt über ein umfassendes Hygienemanagement und orientiert sich am Infektionsschutzgesetz, den Richtlinien des Robert-Koch-Institutes und weiteren gesetzlichen Vorgaben und Empfehlungen.

Das Hygiene Team

Das Team der Krankenhaushygiene besteht aus folgenden Personen:

  • Ärztlicher Direktor (Hygieneverantwortlicher)
  • Leitung Krankenhaushygiene: 1 Krankenhaushygienikerin (curr.)
  • 3 Hygienefachkräfte

Unterstützende:

  • 9 Hygienebeauftragte Ärzte der einzelnen Kliniken
  • 31 Hygienebeauftragte in der Pflege
  • Leitende Apothekerin (ABS-Expertin)
  • Krankenhaushygienikerin (extern, beratend)

Diese Personen bilden zusammen mit dem Geschäftsführer, der Pflegedirektion und dem Technischen Leiter die Hygienekommission, welche in unserem Krankenhaus geplant 4 mal jährlich tagt. Bei Bedarf wird die Hygienekommission auch öfter einberufen. Dieses Gremium berät und beschließt alle notwendigen Regelungen.

Unsere Aufgaben

Oberstes Ziel unserer Krankenhaushygiene ist die Verhütung von vermeidbaren Infektionen.

Zu diesem Zweck werden gesetzliche Empfehlungen und Vorgaben in hauseigenen Hygieneplänenan die Situation vor Ort angepasst, verschriftlicht, laufend aktualisiert und geschult. Alle Mitarbeiter haben über das Intranet ständig Zugriff auf sämtliche Pläne. Die Inhalte werden in verschiedensten Schulungsveranstaltungen immer wieder vermittelt und dabei auch die praktische Umsetzung überprüft.

Die Mitarbeiter der Hygieneabteilung stehen den Kollegen stets bei Fragen oder Problemen telefonisch, persönlich und per E-Mail zur Verfügung.

Die Teilnahme des Hygieneteams an verschiedensten Gremien, z.B. Stationsleiterkonferenzen, sorgt ebenfalls für eine rasche und möglichst flächendeckende Informationsweitergabe.

Übrigens: Das beste Mittel zur Verhütung von Infektionen im Krankenhaus ist die indikationsgerechte hygienische Händedesinfektion.

Dem Hygieneteam stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um ein mögliches Problem frühzeitig zu erkennen. Sollten sich bestimmte Infektionen häufiger zeigen, als im üblichen Mittel, so fällt dies durch fortlaufendes Monitoring bestimmter „Indikator“-Infektionen frühzeitig auf und Maßnahmen zum Gegensteuern können umgehend eingeleitet werden. Das Hygieneteam führt Begehungen der unterschiedlichen Bereiche des Krankenhauses durch und überprüft mittels festgelegten Umgebungsuntersuchungen routinemäßig Flächen, Geräte, Produkte oder auch die Hände des medizinischen Personals mikrobiologisch.

Daten aus dem mikrobiologischen Labor werden zur schnellen Information auf mehreren digital gestützten Wegen übermittelt und ausgewertet. Dadurch können Häufungen von Erregern oder Infektionen schnell erkannt werden. Sämtliche erfassten Daten werden fortlaufend ausgewertet, bewertet und mit Referenzdaten deutschlandweit verglichen.

Durch die enge Zusammenarbeit und die Schaffung technischer Möglichkeiten, wie der elektronischen „Meldung an die Hygiene“ ermöglicht es allen Mitarbeitern, dem Hygieneteam, z.B. Informationen über infektiöse Patienten schnell zukommen zu lassen und so die Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Die Arbeit setzt sich auf höherer Ebene fort. Das Hygieneteam steht in regelmäßigem Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt, welches ebenfalls die im Haus erfassten Daten sammelt und überprüft.

Die Vermeidung und Bekämpfung von Infektionen ist Teamarbeit!

Händehygiene

Das Ziel der hygienischen Händedesinfektion ist die Reduktion der Anzahl von Mikroorganismen auf den Händen. Die hygienische Händedesinfektion ist damit die wichtigste Maßnahme im Krankenhaus zum Schutz des Menschen vor krankmachenden Keimen und zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Ein gesunder Mensch ist in der Regel gut gegen Krankheitserreger geschützt, ohne dass er auf eine besondere Desinfektion achten muss. Bei unseren Patienten ist dies aufgrund ihrer Erkrankung und der ggf. erforderlichen Untersuchungen, Operationen, Anlagen von Sonden etc. anders.

Aus diesem Grund haben wir Spender zur Händedesinfektion in unserem Haus verteilt – im patientennahen Umfeld sowie in Bereichen, in denen besondere Tätigkeiten ausgeführt werden. Hierzu gehören z.B. Untersuchungen des Patienten, Vorbereitungen von Medikamenten, Speisenzubereitung etc.

Die 5 Indikationen der Händedesinfektion

Während im privaten Umfeld eine Händedesinfektion verzichtbar ist, gibt es im Krankenhaus definierte Regeln (festgelegt durch das Robert-Koch-Institut) zur Händedesinfektion.

Wie desinfiziere ich meine Hände richtig?

  • Entnehmen Sie „eine Hohlhand“ voll Desinfektionsmittel.
  • Reiben Sie das Präparat (wie beim Eincremen) komplett in die Hände ein. Die Einwirkzeit beträgt 30 Sekunden.
  • Achten Sie vor allem auf die Greifflächen (z.B. Fingerspitzen) der Hände.

Obwohl es strenggenommen keinen Grund gibt bei Betreten oder Verlassen eines Krankenhauses die Hände zu desinfizieren, möchten wird Ihnen diese Möglichkeit nicht vorenthalten. Wichtiger ist aber, im Zimmer Ihrer Bekannten und Verwandten die Hände zu desinfizieren.

Multiresistente Erreger (MRE) und übertragbare Erkrankungen

Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) nehmen weltweit zu und werden zunehmend zu einer Herausforderung bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten in der Humanmedizin. Sie bewirken, dass auch für bisher gut behandelbare bakterielle Infektionen nur noch wenige – ggf. auch gar keine – Therapieoptionen mehr zur Verfügung stehen (Bundesgesundheitsministerium, DART 2030).

Um dieser Situation zu begegnen, verfolgt das St. Elisabeth-Krankenhaus vorbeugend Maßnahmen.

Diese bestehen insbesondere in der Früherkennung von Patienten, welche mit MRE besiedelt sein könnten. Aus diesem Grund werden bei definierten Patienten, vorzugsweise vor einer stationären Krankenhaus-Aufnahme, mikrobiologische Untersuchungen (Screening) auf MRE gezielt durchgeführt. Es ist wichtig zu wissen, dass Patienten mit einem Nachweis von MRE mit diesen Erregern besiedelt sein können, ohne es zu wissen (asymptomatische Besiedlung).

Zum Schutz von Mitpatientinnen/-Patienten und Mitarbeitenden bedeutet der Nachweis eines MRE möglicherweise eine Isolation der Betroffenen, für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes. Art und Umfang dieser Isolation werden vom Personal vor Ort an Sie kommuniziert. Grundlage sind bindende Vorgaben des Robert-Koch-Institutes (RKI).

Patientinnen und Patienten mit einem Erstnachweis von MRE erhalten von uns einen „MRE-Pass“ mit weiteren Angaben. Unser ABS-Team (siehe dort) unterstützt, im Fall einer Infektion, die Behandler bei der Auswahl geeigneter Antibiotika.

Patientinnen und Patienten mit dem Verdacht auf- oder dem Nachweis von übertragbaren Krankheitserregern (z.B. Durchfallerkrankungen) werden ebenfalls isoliert, bis ein Übertragungsrisiko auf weitere Personen ausgeschlossen werden kann.

Alle Isolationsmaßnahmen werden von einer strikten Hände- und Flächenhygiene begleitet.

Sämtliche, „über die Basishygiene hinausgehende Maßnahmen“ (RKI) dienen dem Gesundheits-Schutz unserer Patientinnen und Patienten, Besucher und Angehörigen sowie der Mitarbeitenden und vor allem der Betroffenen.

Antibiotic Stewardship (ABS)

Antibiotic Stewardship (ABS) ist eine Qualitätsmaßnahme zum rationalen Umgang mit Antibiotika.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2015 gemeinsam mit dem  Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2020“ erarbeitet. Ziel der DART ist es, neben der Prävention nosokomialer Infektion die Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen durch Antibiotic Stewardship (ABS) zu erreichen.

Das Infektionsschutzgesetz fordert zudem in §23 Abs.4, dass „unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzsituation…sachgerechte Schlussfolgerungen hinsichtlich des Einsatzes von Antibiotika gezogen und die erforderlichen Anpassungen…dem Personal mitgeteilt und umgesetzt werden.“

Das Ziel ist ein systematisches, nachhaltiges Bemühen um Verbesserung und Sicherstellung einer rationalen Praxis zur Antiinfektiva-Verordnung. Maßnahmen, die die Qualität der Antibiotikabehandlung bezüglich Auswahl, Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer leitliniengerecht sichern, sollen das beste klinische Behandlungsergebnis bei weitestmöglicher Reduktion von Risiken für unsere Patientinnen und Patienten erreichen.

Um dem Problem der Resistenzentwicklung entgegenzutreten und eine optimale Patientensicherheit zu garantieren, werden von internationalen wie auch von einer nationalen Leitlinie für den Akutklinikbereich interdisziplinäre Teams gefordert.

Aktuell besteht das ABS-Team aus 3 ABS-Experten, 2 ABS-Beauftragen und einer Hygienefachkraft mit der Weiterbildung ABS.

Weitere Informationen entnehmen Sie unserem Flyer zur Antibiotikatherapie.


Wir sind Teil der „Aktion Saubere Hände“, einem Aktionsbündnis von Institutionen des deutschen Gesundheitswesens, und fördern die Verbreitung und Stärkung der Hände-hygiene in Medizin und Pflege. 

Das St. Elisabeth Krankenhaus  ist Mitglied im mre-netz region rhein-ahr und wurde erstmals 2012 mit dem Qualitätssiegel des Netzwerkes ausgezeichnet und seitdem erfolgreich rezertifiziert.

Teilnahme an der Punktprävalenzstudie (2011, 2016, 2022) im Rahmen europäischer Projekte des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC)

Seit 2021 Teilnahme an der  SIMoN Studie.

Unser Krankenhaus nimmt seit 2011 am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) des NRZ teil.