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Schmerztherapie bei Operationen

Die Bedeutung der Schmerzfreiheit

Die weitgehende Schmerzfreiheit nach einer Operation ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden und den Heilungsverlauf. Um diese Anforderung zu erfüllen, werden im St. Elisabeth-Krankenhaus konsequent moderne und individuell angepasste Methoden der Schmerztherapie angewendet. Darüber hinaus versorgt ein "Akutschmerzdienst" von speziell ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften der Klinik für Anästhesiologie alle Patienten mit besonderen Anforderungen an die Schmerztherapie, z.B. nach großen Operationen.

Schmerztherapie bei kleinen und mittleren Operationen

Die Schmerztherapie bei kleinen und mittleren Eingriffen verläuft nach einem Behandlungsplan, der die zu erwartenden Beschwerden berücksichtigt. Neben Medikamenten mit langer Wirkdauer kommen auch schnellwirksame Substanzen zur raschen Linderung eventueller Schmerzspitzen zum Einsatz. Um ein möglichst schmerzfreies Erwachen aus der Narkose zu gewährleisten, wird bereits vor der Operation mit der Einnahme von Schmerzmitteln begonnen.

Die Wirksamkeit der Schmerztherapie wird regelmäßig vom Pflegepersonal überprüft und dokumentiert, bei Bedarf wird die Medikamentengabe an die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten optimal angepasst.

Ziel der Behandlung ist es, postoperative Schmerzen möglichst ganz zu vermeiden, um so eine optimale Genesung zu ermöglichen und den weiteren Verlauf für den Patienten so angenehm und nebenwirkungsarm wie möglich zu gestalten.

Schmerztherapie bei größeren Operationen

Ist bei größeren Eingriffen mit einem deutlich höheren Ausmaß an postoperativen Schmerzen zu rechnen, wird alternativ oder zusätzlich eine spezielle Schmerztherapie, die sogenannte "Patientenkontrollierte Analgesie" (PCA = patient controlled analgesia) eingesetzt.

Der Patient erhält hierzu eine spezielle und einfach zu handhabende Pumpe, mit deren Hilfe er sich selbst bei Bedarf Schmerzmittel zuführen kann. Auf diese Weise ist eine Anpassung der Schmerztherapie möglich; Über- oder Unterdosierungen werden vermieden.

Zwei Verfahren werden unterschieden:

  • Verabreichung der Medikamente über einen rückenmarksnahen Katheter (PCEA = Patient Controlled Epidural Analgesia)
    Nach Möglichkeit wird präoperativ ein dünner Katheter in der Nähe des Rückenmarks platziert (sog. Epiduralkatheter), über den man örtlich wirkende Schmerzmittel verabreichen kann. Das Schmerzempfinden wird somit gezielt in dem operierten Bereich ausgeschaltet und allgemeine Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Übelkeit sind dabei sehr selten. Weitere Vorteile der Methode sind die schmerzfreie Mobilisation des Patienten sowie die fehlende Beeinträchtigung der Darmtätigkeit.
  • Verabreichung der Medikamente über die Blutbahn(PCIA = Patient Controlled Intravenous Analgesia)
    Ist die Anlage eines Epiduralkatheters nicht möglich, wird die Schmerzpumpe an den vorhandenen venösen Verweilkatheter angeschlossen. Auch in diesem Fall kann der Patient sich selbständig Schmerzmittel verabreichen.

Der Akutschmerzdienst

Die Organisation, Durchführung und Überwachung dieser speziellen Schmerzbehandlung erfolgt durch den sog. Akutschmerzdienst. Dieser besteht aus einem Team speziell ausgebildeter Ärzte und Fachpflegekräfte der Anästhesieabteilung. Diese Mitarbeiter führen mehrmals täglich eine entsprechende Visite bei allen Patienten mit spezieller Schmerzbehandlung durch. Zusätzlich werden regelmäßig durch die Stationspflegekräfte der Kreislaufzustand, Schmerzintensität und mögliche Nebenwirkungen erfasst und dokumentiert.

Durch diesen hohen Material- und Personalaufwand kann eine optimale Schmerztherapie gewährleistet werden. Der Patient kann sich frühzeitig nach der Operation wieder frei bewegen und einer raschen Genesung steht nichts im Wege.