Bei der Verstopfung unterscheidet man angeborene Formen („Slow transit obstipation“) und erworbene Formen im Rahmen einer Beckenbodenschwäche oder Veränderung in der Beckenbodenanatomie.
- „Slow transit obstipation“: ist gekennzeichnet durch eine Stuhlpassagezeit von über 70 Stunden und ist ausgelöst durch eine Verminderung der Nervenzelldichte am Dickdarm. Neben maximal konservativen Maßnahmen wie Abführmittel und rektale Irrigation kommen hier z. T. auch darmverkürzende Operationen zum Einsatz.
- „Outlet Obstruction“: findet im Rahmen einer Beckenbodenschwäche ein Absinken des Beckenbodens mit einem "Ineinanderrutschen" von Enddarm statt, so kann dies die Stuhlentleerung behindern. Z. T. kann dies durch Operationen über den After (STARR-Operation oder Operation nach Rehn-Delorme) korrigiert werden.
- Ist die Entleerung durch Ausstülpungen des Darms (Sigmoido- oder Enterozele) bedingt, kommen Darm resezierende mit rekonstruierenden Verfahren am Beckenbodens in Betracht.
- In Sonderfällen kann auch eine Sakralnervenstimulation indiziert sein, um die Stuhlentleerungsstötung zu behandeln.