Bei der Schilddrüsenoperationen kann es zu einer Verletzung des so genannten Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens) und eines der Kehlkopfnerven (Ramus externus des Nervus laryngeus superior) kommen. Beide Nerven ziehen auf jeder Seite hinter der Schilddrüse bis an den Kehlkopf. Sie liegen damit unmittelbar an der Schilddrüse.´
Bei Operationen muss besonders darauf geachtet werden, dass diese Nerven nicht verletzt werden. Bei Funktionsausfall der Nerven kann es sonst zu einer anhaltenden Heiserkeit (Nervus laryngeus recurrens) bzw. zum Verlust der Stimmhöhe sowie zu einer schnellen Ermüdbarkeit der Stimme (Ramus externus des Nervus laryngeus superior) kommen. Mechanismen, welche zu einer Nervenschädigung nach der OP (postoperativen Rekurrensparese) führen können reichen von der Durchtrennung des Nervens bis zur Zug-, Druck- bzw. Dehnungsschädigung, Ligatur des Nervens sowie thermischen Schädigungen durch elektrische Koagulation (Blutstillung).
Die Häufigkeit an permanenten einseitigen Nervenverletzungen wird in der Literatur mit 1% bis über 10% angegeben. Um Nervenverletzungen zu vermeiden, können wir während der Operation eine spezielle Untersuchungsmethode, das so genannte Neuromonitoring anwenden. Mit dieser Technik können die Identifikation und die Funktionsbeurteilung der Nerven während der Operation erfolgen. Besonders bei schwierigen Operationen senkt diese Technik die Wahrscheinlichkeit einer Stimmbandnervverletzung.