Ziel ist es, nach der obligatorischen Weiterbildungszeit das nötige Wissen und die operativen Fertigkeiten zu besitzen, um die Weiterbildung erfolgreich mit dem Facharztexamen abzuschließen.
Die Weiterbildung zum Facharzt Viszeralchirurgie baut auf der Basisweiterbildung Chirurgie auf. Der Nachweis der entsprechenden Qualifikation ist daher unbedingte Voraussetzung um diesen Weiterbildungsgang begehen zu können.
Entsprechend spiegelt sich der fortgeschrittene Ausbildungsstand in einem höheren Verantwortungsgrad der Weiterbildungsassistenten innerhalb der Klinik wieder. Die Rotation für Perioden von 6 Monaten in den verschiedenen Stationen und in den Spezialambulanzen wird fortgesetzt. Während diesen Rotationen wird Ihnen eine Oberärztin bzw. ein Oberarzt als persönlicher Instruktor und Mentor zugeteilt. Entsprechend Ihren Fertigkeiten werden Sie an die im Ausbildungskatalog vorgesehen operativen Eingriffe zunächst durch Assistenzen und dann durch Operieren unter Anleitung herangeführt. Ziel ist es, dass Sie die erlernten operativen Eingriffe selbstständig unter Aufsicht durchführen können. Eingriffe höheren Schwierigkeitsgrades erfolgen grundsätzlich unter der Assistenz Ihres Instruktors.
Die Chirurgische Klinik verfügt über eine hervorragende Ausstattung an Ultraschallgeräten und führt ultraschallgesteuerte diagnostische und therapeutische Eingriffe in großer Zahl durch. Unsere proktologische Spezialambulanz verfügt über einen voll ausgestatteten proktologischen Arbeitsplatz mit Spezialstuhl und Möglichkeit zur Prokto-/ Rektoskopie, Endosonographie sowie Sphinktermanometrie. Aus der einmal wöchentlich abgehaltenen Proktologischen Spezialsprechstunde rekrutiert sich auch ein Teil unserer Patienten für proktologische Operationen.
Im Bereich der flexiblen Endoskopie (Koloskopie, Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) besteht eine interne Kooperation mit unserer Klinik für Innere Medizin - Schwerpunkt Gastroenterologie - (Chefarzt Prof. Dr. med. Christoph Pohl). Die Endoskopieabteilung verfügt über 3 voll ausgestattete Eingriffsräume. Sämtliche diagnostischen und interventionellen Endoskopieverfahren sind hier etabliert.
Als onkologische Schwerpunktklinik führen wir das gesamte Spektrum der viszeralchirurgischen Operationen in hoher Zahl durch. Die enge Zusammenarbeit mit unserem Brustzentrum (Chefarzt Frau Dr. Claudia Schuhmacher), der Gynäkologie (Prof. Dr. Daniel Rein) und der Inneren Medizin – Schwerpunkt Onkologie (Prof. Dr. Christoph Pohl) erklärt die außergewöhnlich hohe Frequenz an Katheter- und Portimplantationen. Wöchentlich findet dienstags eine interdisziplinäre Tumorkonferenz (Tumor Board) statt.
Einen besonderen Schwerpunkt der Chirurgischen Klinik stellt die minimal invasive Chirurgie dar. Entsprechend gibt es zwei voll ausgestattete MIC Operationssäle. Neben den Standard MIC- Operationen (Appendix/Gallenblase/Hernie/Fundoplikatio) sind auch die MIC-Eingriffe Splenektomie, Adrenalektomie, Leberresektion (bei Metastase, Zyste und FNH), Pankreaslinksresektion und Darmresektionen etabliert. Die Chirurgische Klinik führte als erste Klinik in Deutschland die roboterunterstützte (DaVinci) transaxilläre Schilddrüsenresektion durch.
Im Bereich der bildgebenden Diagnostik verfügt die Chirurgische Klinik über einen C-Bogen, sodass intraoperative radiologische Befundkontrollen unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes regelmäßig durchgeführt werden. Die Radiologie (Chefarzt Dr. Jergas) am Hause setzt zwei MRT`s und ein CT zur Diagnostik und interventionellen Therapie ein. Hier besteht eine enge Kooperation in Indikationsstellung und Durchführung. Gemeinsam führen wir Radiofrequenzablationen (RFA) von Lebertumoren in offener und interventioneller Technik durch. Täglich findet in Zusammenarbeit mit der Radiologie eine Indikationsbesprechung mit Fall- und Röntgendemonstrationen statt.
Ziel dieser intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit ist die optimale Patientenversorgung. Moderne multimodale Behandlungskonzepte werden in hoher Frequenz erfolgreich durchgeführt.
Die Chirurgische Klinik deckt damit die Weiterbildungsziele der Facharztweiterbildung zum Viszeralchirurgie komplett ab. Als Besonderheit bieten wir für besonders engagierte Assistenten die Möglichkeit auch an externen Trainingskursen wie z.B. im Tierexperimentellen Institut der Universitätsklinik Bonn, am ETHICON ENDOSURGERY Trainingszentrum in Norderstedt oder am IRCAD in Strasbourg teilzunehmen. Unsere Klinik beteiligt sich regelmäßig an Studien zu klinischen Fragestellungen und Qualitätssicherungsprogrammen. Klinische und theoretische Forschungsarbeiten sowie die Präsentation derer Ergebnisse an nationalen oder internationalen Meetings werden von der Klinikleitung unterstützt.
Evaluation
Zusammen mit dem Weiterbildungsbefugten führen Sie kontinuierlich den Dokumentationsbogen der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Nordrhein. In diesem werden entsprechend der Weiterbildungsordnung regelmäßig Ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in den entsprechenden Weiterbildungsinhalten dokumentiert und mit Bemerkungen versehen. Um Fortschritte Ihres chirurgischen Wissens und Ihrer operativen Fertigkeiten zu garantieren, werden Sie halbjährlich von Ihrem weiterbildungsbefugten Chefarzt und Ihren Instruktoren evaluiert. Ihr Einsatz und Ihre Performance in jedem Bereich der Weiterbildung müssen als genügend beurteilt werden, um zur nächst höheren Ausbildungsstufe zugelassen zu werden. Zusätzlich werden Sie auch die Möglichkeit haben, Ihre Instruktoren zu beurteilen. In der Summe soll so sichergestellt werden, dass Ihre Ausbildungswünsche im Programm erfüllt werden. Die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Nordrhein kann unter www.aekno.de eingesehen werden.
Zum Ende der Weiterbildungszeit werden Sie vom weiterbildungsberechtigten Chefarzt und den Instruktoren über die Möglichkeiten der weiterführenden Ausbildung am St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind beraten und so bei Ihrer Zukunftsplanung unterstützt.
Tabellarisches Curriculum Facharztweiterbildung Viszeralchirurgie, Chirurgische Klinik, St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind
1. Jahr: | 1. oder 2. Stationsarzt Allgemeine Station Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachbehandlung und Rehabilitation von Erkrankungen, Verletzungen, Infektionen, Fehlbildungen innerer Organe insbesondere der gastroenterologischen, endokrinen und onkologischen Chirurgie der Organe und Weichteile Indikationsstellung zur operativen und konservativen Behandlung einschließlich der Risikoeinschätzung und prognostischen Beurteilung 1. Assistenzen bei Operationen höheren Schwierigkeitsgrades Minimal invasive und ambulante Eingriffe unter Anleitung Eingriffe an Schilddrüse / Nebenschilddrüse unter Anleitung |
2. Jahr: | 1. Stationsarzt Allgemeine Station Mitwirkung bei interdisziplinären interventionellen Verfahren wie radiologisch und radiologisch-endoskopischen Verfahren oder endosonographischen Untersuchungen Gastrointestinaltraktes Instrumentelle und funktionelle Untersuchungsmethoden einschließlich Ultraschalluntersuchungen und Endoskopie, Proktologische Sprechstunde Ösophagoskopie / Gastroskopie / Koloskopie 1. Assistenzen bei Operationen höheren Schwierigkeitsgrades Minimal invasive und ambulante Eingriffe unter Anleitung Proktologische Eingriffe Eingriffe an Dünndarm / Dickdarm / Rektum unter Anleitung |
3. Jahr: | 1. Stationsarzt Allgemeine Station Endoskopische, laparoskopische und minimal-invasive Operationsverfahren Erhebung intraoperativer radiologischer Befundkontrollen unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes 1. Assistenzen bei Operationen höheren Schwierigkeitsgrades Minimal invasive und ambulante Eingriffe unter Anleitung Eingriffe an Magen / Leber / Nebenniere / Milz unter Anleitung |
4. Jahr: | 1. Stationsarzt Allgemeine Station Interdisziplinäre Indikationsstellung zu gastroenterologischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren 1. Assistenzen bei Operationen höheren Schwierigkeitsgrades Minimal invasive und ambulante Eingriffe unter Anleitung Eingriffe an Pankreas / Ösophagus unter Anleitung |