Diagnostik und Therapie bei der gutartigen Prostatavergrößerung

Operatives Prinzip:
1. Transurethrale Prostataresektion (Goldstandard)

Bei 90% aller Patienten erfolgt die Entfernung der Prostata auf transurethralem Wege
elektrochirurgisch. Transurethral, d.h. durch die Harnröhre, wird unter Sicht das Prostatagewebe
bis auf die äußere Kapsel ausgeschält. Der Schließmuskel wird dabei beobachtet und sorgfältig
geschont, so daß es nicht zur Inkontinenz kommen kann. Somit wird der für den erhöhten
Auslaßwiderstand verantwortliche Prostataanteil vollständig entfernt. Diese Methode ist der
Goldstandard , da die Technik so verfeinert wurde, daß Rückfälle und Komplikationen sehr selten
geworden sind.
2. Prostatavaporisation mit dem KPT-Laser
Die modernste Lasertechnik erlaubt das schnelle Abtragen von Prostatagewebe ohne Blutverlust. Diese Methode ist auch bei Patienten, die Marcumar oder andere Blutverdünner einnehmen, durchführbar.
Alle Risikopatienten profitieren von dieser Methode, auch wenn keine Gewebeuntersuchung nach der Operation möglich ist. Ein Prostatacarcinom muß vorher mit anderen Methoden ausgeschlosen werden.
Gegenüber der Prostataresektion ist der Eingriff nicht so umfassend, so daß langfristig mit einem Wiederauftreten zu rechnen ist.
3. Interstitielle Laserkoagulation:
In das vergrößerte Prostatagewebe werden Sonden eingebracht, welche das Prostatagewebe verkochen
sollen. Es handelt sich hierbei um ein schonendes Verfahren, was aber nicht sehr effektiv ist und
nur alternativ bei nicht narkosefähigen Patienten oder Blutern angewandt wird. Die Erfolge nach der Operation stellen sich meist erst nach 6-8 Wochen ein. Die Patienten werden häufig mit Katheter nach Hause entlassen bis sich das verkochte Gewebe abgestoßen hat.
4. Wärmeanwendung in der Prostata.
Es gibt hier verschiedene Verfahren, die unter-schiedliche Temperaturen erzeugen. Bei niedrigen
Temperaturen kann die Methode ambulant ohne Narkose durchgeführt werden. Die Behandlung ist oft nicht dauerhaft wirksam und sollte daher nur bei geringen Beschwerden angewendet werden. Bei höheren Temperaturen ist die Behandlung wirksamer, erfordert aber doch eine Narkose und wir bevorzugen dann die Laser Behandlung.
5. Offene Adenom-Enukleation:
Nach unserer Auffassung gibt es nur selten eine Indikation die Prostata mit Bauchschnitt zu
entfernen, da hier immer es gewisses Inkontinenzrisiko besteht, das beim transurethralen Vorgehen vermieden werden kann.
Nachbehandlung:
In der Regel erfordern alle wirksamen Operations-verfahren einige Tage eine Katheterableitung,
um postoperativ die Blase zu spülen. Der stationäre Aufenthalt beträgt meist 7 postoperative Tage, da ein Nachblutungsrisiko in dieser Zeit am größten ist und eine stationäre Überwachung erforderlich macht. Die Abheilung der inneren Wunde dauert etwa 4 Wochen. In dieser Zeit kann noch eine Blutung auftreten, so dass man sich schonen sollte.