100. AquaBeam-Operation: Schonendes OP-Verfahren an der Prostata
Patienten mit einer gutartigen Prostatavergrößerung bietet die Urologische Klinik im St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind ein innovatives Behandlungsverfahren an: Mit dem „AquaBeam“-OP-System kann der Operateur überschüssiges Prostatagewebe besonders genau und gleichzeitig schonend entfernen. Eine Kombination aus Bildgebung und hochfokussiertem Wasserstrahl machen das „Geheimnis“ hinter der neuen Technik aus. Seit Einführung des neuen Verfahrens konnten Dr. med. Michael Waldner und sein Team bereits über 100 Patienten mit dem AquaBeam erfolgreich behandeln. Mit der Expertise von über 100 AquaBeam-OPs ist Hohenlind bisher das einzige Krankenhaus im Großraum Köln.
Anders als bei konventionellen Operationsverfahren können die Urologen mit dem AquaBeam den Teil der Prostata, der entfernt werden soll, zu Beginn des Eingriffs genau lokalisieren und markieren. Diese Bereiche entfernt der Operateur schonend mit einem Hochdruck-Wasserstrahl unter computergestützter Führung. Der Eingriff ist überaus präzise, sehr schnell und reduziert die Reizung des Gewebes im Vergleich zur mechanischen Technik oder Hitzeeinwirkung eines Lasers auf ein Minimum.
Von der AquaBeam-Behandlung profitiert der Patient gleich mehrfach: Die Operationszeit ist sehr kurz und eine gleichbleibende und hohe Qualität ist durch das spezielle Verfahren gesichert. Der Schließmuskel kann geschont werden, so dass keine Gefahr der Inkontinenz besteht.
Das Verfahren wird allerdings nur bei Patienten angewendet, deren Prostata eine bestimmte Größe hat. Für kleinere Drüsen sind die in Hohenlind etablierten Verfahren wie Plasmachirurgie und Laser zuständig. Für eine größere Prostata kann eine moderne Form der Entfernung durch einen Bauchschnitt angeboten werden.
Volkskrankheit: Gutartige Prostatavergrößerung
Die gutartige Prostatavergrößerung ist im höheren Lebensalter eine sehr häufige Erkrankung: Fast jeder Mann ist im Laufe seines Lebens davon betroffen. Eine vergrößerte Prostata ist grundsätzlich kein Problem – allerdings drückt das vergrößerte Organ auf Blase und Harnröhre und kann dadurch zahlreiche Beschwerden verursachen. Betroffenen Männern kann es schwerfallen, mit dem Wasserlassen zu beginnen, auch ein schwächerer Harnstrahl ist typisch. Häufiger, starker, plötzlich auftretender Harndrang kann eine unangenehme Folge der vergrößerten Prostata sein. Rund 30 % der Männer mit Prostatavergrößerung leiden unter Erektionsstörungen und Schwierigkeiten beim Samenerguss. Diesen Patienten kann in Hohenlind schonend geholfen werden.