Zentrum für Schilddrüsenerkrankungen
Fragen und Antworten

FAQ – Fragen und Antworten

Erkrankungen an der Schilddrüse zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland und können in jedem Lebensalter auftreten. Bei etwa jedem dritten Erwachsenen kann im Laufe seines Lebens eine Veränderung der Schilddrüse festgestellt werden. Im Weiteren haben wir Ihnen die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Schilddrüse und Behandlung zusammengestellt.

Wo kann ich mich zur Beratung oder Operationsplanung vorstellen?

Unsere Spezial-Sprechstunde findet jeden Montag zwischen 13.00 und 15.00 Uhr statt (Terminvergabe unter  0221/4677-1740; Ort: Erdgeschoss, Gebäudeteil C).

Wahlleistungsversicherte Patienten können über das Sekretariat einen Termin bei Chefarzt Prof. Dr. med. C. Krieglstein vereinbaren (Frau Grap, Tel.: 0221 4677 1201, 4. Etage, Gebäudeteil A).

Was sollten Sie zur Schilddrüsenspezialsprechstunde mitbringen?

  • Überweisung zur Chirurgie
  • Krankenversicherungskarte
  • Medikamentenplan und Allergiepass

Alle Vorbefunde, falls vorhanden, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Wie zum Beispiel:

  • Aktuelle Blutwerte, z.B. TSH, Antikörper (TRAK, TPO), Calcitonin, Calcium, Parathormon
  • Befunde und Bilder szintigraphischer Untersuchungen
  • Histologische Befunde (z.B. einer Punktion oder Voroperation)
  • CT oder MRT auf CD und schriftliche Befunde

Wann muss eine Schilddrüse oder Nebenschilddrüse operiert werden?

Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage ist nicht möglich. Nicht jeder Knoten muss operiert werden! Die Entscheidung wird zusammen mit jeder Patientin/jedem Patienten individuell nach Bewertung der Befunde und Prüfung der zur Verfügung stehenden Therapieoptionen besprochen. Die Zeit hierfür nehmen wir uns in der Spezialsprechstunde.

Wie läuft die Operationsvorbereitung ab?

Die Vorbereitung läuft je nach Patientin/Patient ambulant oder stationär ab.

Sollte im Rahmen der Schilddrüsensprechstunde eine Operation geplant werden, so erfolgt bereits dort die ausführliche Aufklärung über den Eingriff. Zusätzlich wird Ihnen der gemeinsam ausgefüllte Aufklärungsbogen in Kopie zum Selbststudium mitgegeben. Ergeben sich hieraus Fragen, so können Sie diese im Rahmen der weiteren Vorbereitung mit uns klären.

Im Rahmen der Schilddrüsensprechstunde werden alle Vorbereitungstermine festgelegt und ggf. auch Screeninguntersuchungen durchgeführt (z.B. MRSA).

Zur weiteren Vorbereitung gehört eine Blutentnahme (u.a. TSH, Calcium), eine HNO ärztliche Stimmbandkontrolle sowie eine Aufklärung durch den Narkosearzt.

Ist eine Operation mit dem daVinci-System ohne Halsschnitt möglich?

Prof. Dr. med. Krieglstein hat bereits 2011 die deutschlandweit erste Schilddrüsen-Operationen über die Achselhöhle mit dem DaVinci-Operationssystem durchgeführt. Für das innovative Operationsverfahren mit dem DaVinci haben er und sein Team ein spezielles Training absolviert und mit einem der europaweit führenden Experten, Dr. Benjamin Lallemant (Universität Niemes), zusammengearbeitet. Das DaVinci-System wird im St. Elisabeth-Krankenhaus vielfältig eingesetzt.

Eine Behandlung mit dem “DaVinci“ steht grundsätzlich allen Versicherten ohne Zusatzkosten offen. Die individuellen Befunde der Patientin/ des Patienten entscheiden darüber, ob der Einsatz des Gerätes sinnvoll ist. Die Patientensicherheit hat dabei für uns höchste Priorität.

Wie wird die Narbe versorgt und wie groß wird sie sein?

Die Wunde wird mit von außen nicht sichtbaren, farblosen, selbstauflösenden Fäden und einer kosmetisch unauffälligen Nahtmethode verschlossen. Somit entfällt eine Fadenentfernung komplett. Ein spezieller, transparenter Hautkleber versiegelt die Operationswunde zusätzlich. Er wirkt als antimikrobielle Barriere und schützt so vor Infektionen. Eine zusätzliche Wundabdeckung ist damit nicht mehr erforderlich.

Die Schnittgröße wird individuell angepasst und so klein wie möglich gehalten (ab 1,5-2cm). Um das Ergebnis zu optimieren führen wir die Schnitte in den Hautspaltlinien durch.

Was passiert nach der Operation?

Nach der Operation geht es für eine kurze Überwachung in den Aufwachraum und anschließend zurück auf die Station. Sie können bereits am Operationstag wieder aufstehen. Essen und Trinken passen wir Ihrem Befinden an.

Im Rahmen des stationären Aufenthalts werden sie über den Verlauf der Operation, sämtliche Befunde und Verhaltensregeln für zuhause informiert.

Vor Entlassung wird die Funktion der Stimmbänder durch unsere Spezialisten in der HNO Klinik kontrolliert. Wo immer erforderlich werden  Calcium und Parathormonspiegel im Blut bestimmt.

Je nach Situation werden wir bereits mit einer ergänzenden Hormontherapie fortfahren oder neu beginnen.

Nach der Entlassung erfolgt die Weiterbetreuung in der Regel durch Ihren Hausarzt oder Endokrinologen. Wir werden Sie hierzu ausführlich beraten und Ihnen am Entlassungstag einen vorläufigen Arztbrief mit allen Empfehlungen aushändigen. Bei Fragen sind wir in unserer Sprechstunde weiterhin für Sie da.

Wie lange ist der stationäre Aufenthalt?

Der Aufnahmetag dient der Vorbereitung der Operation. Hier erfolgt unter anderem die Hals-, Nasen-, Ohrenheilkundliche Untersuchung (Überprüfung Ihrer Stimmbandfunktion), die Besprechung mit dem Narkosearzt und allgemeine weitere Untersuchungen (z.B. EKG, Blutuntersuchungen).

Der Operationstag und erste Tag nach der Operation dienen der Ruhe, Erholung und Information.

Am zweiten und dritten Tag nach der Operation erfolgen Kontrolluntersuchungen und Befundbesprechungen. Sobald alle Fragen geklärt und die Kontrollen unauffällig sind, kann es nach Hause gehen.

Was passiert, wenn bei mir Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wird?

Glücklicherweise sind die meisten Knoten in der Schilddrüse nicht bösartig. Sollte jedoch eine bösartige Erkrankung der Schilddrüse vorliegen, so finden Sie in unserem Onkologischen Zentrum die besten Voraussetzungen für die komplette Therapie.

Schon während der Operation erfolgt die feingewebliche Untersuchung der Schilddrüse (Gewebeuntersuchung in Schnellschnitttechnik) in dem an unserem Haus etablierten pathologischen Institut. Wenn ein bösartiger Tumor diagnostiziert wird, passen wir die Operation an den Befund an. Wir entfernen dann zum Beispiel zusätzlich Lymphknoten. Häufig bleibt Ihnen damit eine zweite Operation erspart.

Die Befunde aller Patientinnen und Patienten mit einer bösartigen Erkrankung der Schilddrüse/Nebenschilddrüse werden in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Hier werden soweit erforderlich Zusatzuntersuchungen und ergänzende Therapien festgelegt. Auch der Rhythmus, in dem Nachkontrollen stattfinden, wird hier geplant. Wo immer erforderlich werden Sie von unserem Team der Onkologen beraten.

Auch stehen Ihnen und Ihren Angehörigen der Service unseres Onkologischen Zentrums mit Betreuung und Beratung durch unseren Sozialdienst, onkologische Fachpflege, Psychoonkologie und Seelsorge zur Verfügung.

Wenn eine erweiterte Therapie, wie z.B. eine Radiojodtherapie erforderlich ist, vermitteln wir Sie gerne zu kooperierenden Spezialisten.

Woher weiß ich, dass mein Stimmbandnerv gesund ist und nicht verletzt wurde?

Der Funktionsausfall eines Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens) ist eine von Patientinnen und Patienten gefürchtete Komplikation. In der Literatur wird dies in weniger als 5% der Fälle bei Entlassung angegeben. Es können Heiserkeit, Verlust der Stimmhöhe oder schnellere Ermüdbarkeit der Stimme resultieren. Häufig sind diese Symptome nur vorübergehend und die Funktion des Nerven erholt sich wieder. Selten ist der Funktionsausfall irreversibel.

Um Nervenverletzungen zu vermeiden, nutzen wir bei jeder Operation eine spezielle Untersuchungsmethode, das so genannte Neuromonitoring. Mit dieser Technik können sowohl die Identifikation als auch die Funktionsbeurteilung der Nerven bereits während der Operation erfolgen. Besonders bei erschwerten Operationsbedingungen senkt diese Technik die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung des Stimmbandnerven.

Vor und nach der Operation erfolgt eine Kontrolle der Stimmbänder durch unsere HNO Klinik.