Neues aus der Urologie

Hier finden Sie Aktuelles aus dem Fachbereich der Urologie.

Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) (veröffentlicht März 2024)

Zur invasiven Therapie des benignen Prostatasyndroms kommen verschiedene endoskopische Verfahren zum Einsatz, die Gegenstand der aktuellen Forschung sind. Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) gilt als eines der Standardverfahren. Hier werden mittels Laser die gutartig vergrößerten Anteile der Prostata zerteilt. Dieses Gewebe wird zunächst in die Harnblase verlagert, um dort mit einem speziellen Instrument zerkleinert und entfernt zu werden.

In einer aktuellen Studie (12/2023) aus Ägypten wurde die HoLEP nun mit zwei weiteren endoskopischen Verfahren, der bipolaren transurethralen Enukleation (B TUEP) sowie der Thulium Laser Enukleation (ThuLEP), verglichen. Hinsichtlich der postoperativen Ergebnisse und Nebenwirkungen konnten keine wesentlichen Unterschiede zwischen diesen Verfahren gefunden werden. Alle drei Methoden sind gleichermaßen sicher und wirksam. Dies ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass das Ergebnis der endoskopischen Enukleation der Prostata eher von der Technik als von der verwendeten Energie abhängig ist.

Neue Forschungsergebnisse aus Italien (09/2023) zeigen darüber hinaus, dass die HoLEP zwar ein wirksames Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung ist, es jedoch auch bei erfahrenen Operateur*innen zu Komplikationen und Folgeerscheinungen kommt. In der besagten Studie wurden die Studienteilnehmer von einem Urologen, der bereits > 1600 Fälle durchgeführt hat, operiert. Postoperative Harninkontinenz und erektile Dysfunktion erholten sich nur langsam, in rund jedem 5. Fall kam es zu klinisch wesentlichen Komplikationen. Insbesondere die postoperative Nachblutung stellt eine relevante Komplikation der HoLEP dar. Bei 18% der Patienten entwickelt sich postoperativ eine Hämaturie, die den weiteren klinischen Verlauf wesentlich verändert.