Multimodale Schmerztherapie
FAQ Multimodale Schmerztherapie (MMST)

Liebe Patientin, lieber Patient,

hier haben wir für Sie die häufigsten Fragen und Antworten, die im Vorfeld einer Multimodalen Schmerztherapie in Hohenlind aufkommen könnten, für Sie zusammengestellt.

Was genau ist eine Multimodale Schmerztherapie (MMST) und bei wem wird Sie angewendet?

MMST ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm für chronische Schmerzpatienten, bei dem speziell ausgebildete Ärzte, Pflegekräfte, Krankengymnasten und Psychotherapeuten eng miteinander zusammenarbeiten und sich gemeinsam beraten. Durch den interdisziplinären Austausch können Therapieverläufe und Inhalte der Therapie an die Bedürfnisse des einzelnen Patienten angepasst werden.

In der Vielfalt der Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Schmerzen nimmt die sogenannte multimodale Schmerztherapie eine besondere Stellung ein. Man versteht hierunter die Kombination verschiedener Behandlungsprinzipien: Sowohl medikamentöse als auch operative, insbesondere langfristig angelegte Therapiestrategien werden mit krankengymnastischen und psychologischen Behandlungsansätzen kombiniert. Dem zugrunde liegt ein zunehmend komplexes Verständnis von Schmerzerleben, das einen ganzheitlichen Behandlungsansatz verlangt und einseitig ausgerichtete Therapiekonzepte mehr und mehr in den Hintergrund treten lässt.

Was macht man in der Multimodale Schmerztherapie (MMST)?

Bei der MMST lernt man mit dem Schmerz besser umzugehen und zu leben. Dies geschieht indem neue Dinge geändert oder erlernt werden, die auch dabei helfen mehr in Bewegung zu kommen und wieder selbst die Kontrolle über seinen Körper (und sein Schmerzempfinden) zu erhalten.

Wann brauche ich eine Multimodale Schmerztherapie (MMST)?

Für eine MMST sollten sich Patientinnen und Patienten, die bereits alle ambulant möglichen Maßnahmen ausgeschöpft haben, um schmerzfrei zu werden, aber dessen normale Alltagsgestaltung auf Grund anhaltender Schmerzen weiterhin nicht möglich ist. Eventuelle Kriterien könnten sein:

  • Tumorschmerzen aller Art
  • Neuropathische Schmerzsyndrome: Postzosterische Neuralgie, CRPS (M. Sudeck), Phantomschmerz, Diabetische Polyneuropathie, Sonstige Neuralgien
  • Schmerzen des Bewegungsapparates (Akuter Bandscheibenvorfall, Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen)
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen (Trigeminoautonome Kopfschmerzen z. b. Cluster-Kopfschmerz, Trigeminusneuralgie, Medikamenteninduzierter Kopfschmerz).

Wie ist der Ablauf einer Multimodale Schmerztherapie (MMST)? Wie lange dauert diese? Wie läuft die Behandlung konkret ab?

Zunächst erfolgt ein ausführliches ambulantes Vorgespräch, bei dem überprüft wird, ob die Patientin oder der Patient für diese Therapie geeignet ist. Im Anschluss erfolgt eine ausführliche Erklärung der geplanten Therapiemaßnahmen sowie dem multimodalen Vorgehen während der Therapie. Das sind unter anderem eine Kombination aus aktiven und entspannenden Elementen, aus Einzel- und Gruppenbehandlungen, Entspannungsverfahren, Ausdauersport, physiotherapeutische Einzelbehandlungen, Anwendungen im Bewegungsbad, psychotherapeutische Schulungsgruppen sowie Einzelgespräche in der Psychotherapie.

Die Dauer der Multimodalen Schmerztherapie ist individuell und bei jeder Patientin und jedem Patienten unterschiedlich.  

Welche Schmerzen können in Hohenlind behandelt werden? Mit welchen Schmerzen kann ich nach Hohenlind kommen?

So vielfältig die Schmerzerkrankungen sind – so umfangreich und individuell sind auch die bei uns angewendeten Behandlungsmethoden. Eine Einschränkung nur auf bestimmte Schmerzerkrankung besteht nicht. Ob eine Therapie bei uns möglich ist wird immer im Rahmen des Vorgesprächs (gemeinsam) entschieden.

Welches Ziel hat die Multimodale Schmerztherapie (MMST)?

Das primäre Ziel ist häufig eine Reduktion der Schmerzintensität und eine Verbesserung des Funktionsniveaus. Falls keine Schmerzreduktion erreicht werden kann, wird der Patient während der multimodalen Schmerztherapie lernen, mit dem Schmerz besser umzugehen. Das übergeordnete Ziel ist in jedem Fall, die bestmögliche Lebensqualität für den Patienten zu erreichen.

Werden die Kosten der Multimodale Schmerztherapie (MMST) von meiner Krankenkasse übernommen?

Ja. Ob die Kriterien für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfüllt sind, wird beim Vorgespräch geklärt.

Wie kann ich mich für die Behandlung bewerben ? Wo muss ich welche Anträge stellen?

Eine Anmeldung erfolgt über das MVZ Schmerztherapie im St. Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind, derzeit noch telefonisch unter folgender Telefonnummer: 0221 4677 72150.

Wo findet die Behandlung statt?

Für die Behandlungen stehen uns gemeinsam mit der Palliativstation ein umfangreiches Angebot auf der Station STP 1 im 4. Obergeschoss des St. Elisabeth-Krankenhaus Köln Hohenlind zur Verfügung.

Gibt es auch Gruppensitzungen?

Ein Teil der krankengymnastischen Übungsbehandlung findet in Gruppen statt wie z. B. das Bewegungsbad, Nordic Walking, Entspannungsübungen und Ausdauertraining. Neben den psychotherapeutischen Einzelsitzungen gibt es auch mehrmals die Woche eine Psychotherapiegruppe, in der die Patienten gemeinsam im Umgang mit chronischen Schmerzen geschult werden.

Wo liegt der Unterschied zwischen einer stationären und einer ambulanten multimodalen Schmerztherapie (MMST)?

Um die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzzuständen kümmern sich in Hohenlind drei Ärzte mit anerkannter Weiterbildung in der sog. „Speziellen Schmerztherapie“.
Während der stationären multimodalen Schmerztherapie findet ein täglicher, enger Austausch aller in die Behandlung involvierter Mitarbeiter statt, um so für den Patienten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Dies ist in der ambulanten Schmerztherapie derzeit so nicht möglich.

Wird eine Ausfallprämie fällig, wenn ich es nicht zum vereinbarten Termin schaffe?

Derzeit nicht. Wir bitten Sie dennoch uns rechtzeitig über einen möglichen Ausfall oder eine Verhinderung zu informieren, so dass die Kapazitäten alternativ genutzt werden können und Termine nicht unnötig verstreichen müssen.