Urologie & Neuro-Urologie
Leistungsspektrum

Leistungsspektrum

Im Folgenden können Sie sich über die Behandlungsschwerpunkte des MVZ Urologie & Neuro-Urologie informieren.

Leistungsspektrum der allgemeinen Urologie

Vorsorge / Krebsfrüherkennung

Das Prostatakarzinom gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Ab dem 45 Lebensjahr ist eine Krebsvorsorge sinnvoll. Die individuelle Medizin liegt uns am Herzen. Gerne erarbeiten wir mit Ihnen gemeinsam ein maßgeschneidertes Krebsvorsorgeprogramm. Sprechen sie uns an!

Urologische Tumore

Das Fachgebiet der Urologie beschäftigt sich intensiv mit zahlreichen gutartigen, aber auch bösartigen Tumoren der Prostata, Harnblase, Nieren, Hoden oder Penis. Urologische Tumore machen etwa ein Viertel aller Krebsdiagnosen in Deutschland aus. Neben den modernen Therapieformen ist die Früherkennung, als auch die intensive Nachsorge ein wesentlicher Faktor für eine verbesserte Prognose. Die Diagnostik, Aufklärung, Beratung und Nachsorge sind somit die Eckpfeiler unserer fachärztlichen Tätigkeit.

Gutartige Prostatavergrößerung

Abgeschwächter Harnstrahl, häufiges Wasserlassen tags oder nachts, Pressen bei der Blasenentleerung, Gefühl der unvollständigen Entleerung oder Nachträufeln können Folge einer Prostatavergrößerung sein. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich meist eine Vergrößerung der Prostata, aber nicht jeder Mann mit vergrößerter Prostata hat auch Beschwerden. Kommt es zu einem Wachstum der Drüsenanteile, welche die Harnröhre umgeben, so entstehen auch entsprechende Symptome. Durch dieses Wachstum wird die Harnröhre in ihrem Verlauf eingeengt, welches dann wiederum die Abschwächung des Harnstrahls erklärt. Neben einer medikamentösen Therapie gibt es auch zahlreiche operative Verfahren, um die Prostata zu verkleinern. 

Nieren- und Harnleitersteine

Die Ursachen für die Entstehung von Harnsteinen sind vielfältig. In Gesellschaften mit Nahrungsüberfluss und reduzierter körperlicher Bewegung kommen sie gehäuft vor. Nierensteine müssen keine Beschwerden machen. Häufig fallen sie im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen zufällig auf. Bewegt sich ein Stein aus dem Nierenbecken z.B. in den Harnleiter, droht eine Kolik. Hierbei handelt es sich um bewegungsunabhängige, wehen artige stärkste Schmerzen mit Übelkeit und Erbrechen. Steine können zwar spontan ausgeschieden werden, nicht selten müssen sie aber auch operativ entfernt werden. Die Steinerkrankung der Nieren neigt dazu, im Laufe des Lebens wiederholt aufzutreten. Daher ist es wichtig, die Ursache für die individuelle Steinentstehung zu kennen, um entsprechende präventive Maßnahmen empfehlen zu können.

Harnweginfektionen

Immer wiederkehrende Harnweginfektionen sind definiert als mindestens drei Infektionen pro Jahr oder mindestens zwei Infektionen pro sechs Monate. Betroffen sind häufig junge Frauen oder auch Frauen in/nach den Wechseljahren. Zusätzlich gibt eine Vielzahl an Risikofaktoren oder auch Veränderungen des Mikrobioms, welche in einem individuellen Gespräch befundet und erörtert werden können. Eine sorgfältige Diagnostik ist daher zur Klärung der Problematik und Einleitung einer individuellen Therapie zu empfehlen. 

Unerfüllter Kinderwunsch

Von unerfülltem Kinderwunsch spricht man, wenn eine Schwangerschaft nach sechs Menstruationszyklen trotz regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr ausbleibt. Hierfür gibt es eine Vielzahl an männlichen und weiblichen Ursachen, sodass neben der Urologie auch die Gynäkologie zur Ursachenklärung gefordert ist. 

Potenzstörungen

Eine Erektionsstörung von mindestens 6 Monate Dauer, welche einen befriedigenden Geschlechtsverkehr verhindert, wird als erektile Dysfunktion bezeichnet. Nicht nur in Deutschland zeigt sich eine deutliche Altersabhängigkeit dieser Erkrankung. Risikofaktoren für die Entstehung einer Potenzstörung sind z.B. Diabetes mellitus, kardiale Erkrankungen, Rauchen oder chronischer Alkoholmissbrauch. Nach sorgfältiger Diagnostik können wir Ihnen zahlreiche medikamentöse sowie nicht-medikamentöse Therapieoptionen anbieten.

Sexuell übertragbare Erkrankungen

Aus dem Englischen stammt der Begriff STI (Sexually Transmitted Infections). Zu den Erregern gehören Bakterien, Viren, Pilze oder sog. Einzeller. Sie werden überwiegend über den Geschlechtsverkehr (unabhängig von den Sexualpraktiken) übertragen. Auch Schmierinfektionen (Chlamydien, Pilze) sind möglich. Eine verzögerte oder fehlende Behandlung kann zu schweren Komplikationen oder auch Spätfolgen führen. Daher ist die Aufklärung der Patienten im Hinblick auf Präventionsmaßnahmen (Safer Sex und auch Impfungen) wesentlich. Einige Infektionen können im nach hinein geheilt oder andere durch eine konsequente Therapie gut beherrscht werden. In Deutschland gehören die Hepatitis B, HIV und die Syphilis zu den meldepflichtigen Erkrankungen.

Jungensprechstunde

Es geht um Informationen und vernünftige Aufklärung rund um die Pubertät. In dieser Phase verändert sich beim Jungen sehr viel. Penis und Hoden vergrößern sich, die Köperbehaarung nimmt zu, wir fangen an zu riechen und Schwitzen vermehrt. Gedanken über Selbstbefriedigung, das 1. Mal, richtige und wichtige Verhütung oder der Schutz vor Geschlechtskrankheiten kommen auf. In diesem Entwicklungsabschnitt fehlt den Jungen oft der medizinische Ansprechpartner, der Hilfe leisten kann, wenn es auch um Themen wie Blut im Sperma, Schmerzen beim Samenerguss, vorzeitiger Samenerguss, Auffälligkeiten an der Eichel, der Vorhaut oder des Penisbändchens gibt. Während Mädchen in dieser Lebensphase fast schon selbstverständlich beim Frauenarzt zur Erstberatung gewesen sind, möchten wir die Jungs mit Rat und Informationen unterstützen. 

Zweitmeinung

Medizin ist Vertrauenssache! Sind sie unsicher in Hinblick auf eine gestellte Therapieempfehlung oder haben sie ein „schlechtes Bauchgefühl“, so bieten wir Ihnen gerne unsere Meinung an. Uns ist es wichtig, dass sie die Zusammenhänge sowie alle Vor- und Nachteile einer eventuellen Therapie richtig verstanden haben, denn letztendlich entscheiden sie, was gemacht werden soll. Bitte bringen sie hierfür alle Befunde mit zum Gespräch.

Blasenspiegelung (Zystoskopie)

Die Blasenspiegelung ist eine endoskopische Untersuchung der unteren Harnwege (Harnröhre und Harnblase). Nach lokaler Betäubung der Harnröhre mit einem speziellen Gel, wird eine dünne Kamerasonde vorsichtig in die Harnröhre des Patienten eingeführt. Unter Sicht gelangt man dann über die Harnröhre in die Harnblase und kann dort die Blasenschleimhaut beurteilen. Am Monitor kann der Patient diese Prozedur, wenn gewünscht, verfolgen. Für eine Blasenspiegelung müssen sie nicht nüchtern sein und können im Anschluss wieder normal am alltäglichen Leben teilnehmen. Diese Untersuchung ist sicher und gehört zur Standarddiagnostik unserer urologischen Praxis. 


Leistungsspektrum unserer Spezialgebiete

Harninkontinenz

Die Harn- und/oder Stuhlinkontinenz schränkt in jedem Alter die Lebensqualität des Menschen erheblich ein und kann im schlimmsten Fall zur sozialen Isolation und zur Minderung des Selbstwertgefühls führen. Zusätzlich wird die Inkontinenz, auch im Hinblick auf den demographischen Wandel, zu einem immer größer werdenden medizinischen und sozioökonomischen Problem.
Die Gründe für die Inkontinenz sind vielfältig. Mit zunehmendem Alter kann es neben strukturellen Veränderungen des Blasenmuskels auch zu Störungen der nervalen Steuerung von Blase und/oder Darm kommen. Zusätzlich beeinflussen die nachlassenden Kompensationsmechanismen im Alter, als auch das Nebenwirkungsspektrum zahlreicher Medikamente, welche im Alter häufig verordnet werden, die Kontinenzfunktion negativ. Neurologisch erkrankte Patienten (z.B. Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose, Spina bifida, Querschnittlähmung, Polyneuropathie etc..) leiden häufig an einer Inkontinenz und/oder an einem erschwerten „Wasserlassen“ mit inkompletter Blasenentleerung. Diese Problematik sollte nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch zum Schutz der Blasen- und Nierenfunktion abgeklärt und therapiert werden.
Die Harninkontinenz kann aber auch in jedem Lebensalter auftreten. Senkungen der weiblichen Geschlechtsorgane durch eine Beckenboden-schwäche oder Folgen einer Prostataerkrankung bei Männern, können zu unterschiedlichsten Blasenfunktionsstörungen führen und bedürfen, insbesondere vor einer Therapie, einer sorgfältigen Diagnostik. Neben jungen Frauen und Männern sind auch Kinder betroffen. Etwa 10 % der Siebenjährigen nässen nachts und ca. 6 % noch tagsüber ein. Häufig sind hierfür nicht krankhafte, individuelle Reifungsprozesse verantwortlich.

Neuro-Urologie

Die Neuro-Urologie beschäftigt sich insbesondere mit der Diagnostik und Therapie von nerval bedingten Veränderungen der Blasen- und Mastdarmfunktion. Eine Schädigung der entsprechenden Nervenbahnen kann im Bereich des Gehirns, des Rückenmarks oder des Beckens liegen. Je nach Lokalisation der Nervenschädigung kann es zu unterschiedlichen Fehlsteuerungen kommen. Hieraus resultiert nicht selten eine Funktionsstörung, welche in immer wiederkehrenden Harnweginfektionen, einer Harninkontinenz, einer inkompletten Blasenentleerung und/oder einer Nierenfunktionseinschränkung münden kann. Neben einer medikamentösen Therapie besteht die Möglichkeit der Botox®-Injektion in den Blasenmuskel oder die Implantation eines Blasenschrittmachers (Sakrale Neuromodulation). In einigen Fällen ist auch das Erlernen des Selbstkatheterismus eine ergänzende hilfreiche Option. Vor jeder Therapie steht aber eine ausführliche Diagnostik und Aufklärung des Patienten. Erst dann kann über die Therapieoptionen gesprochen werden.
Hier ein Artikel über den Kölner Experten für Neuro-Urologie, Dr. med. Ingo Bonn.

Urologie der Frau / Gynäkologische Urologie

Häufiges Wasserlassen, Harndranginkontinenz, Belastungsinkontinenz, Reizblase, Senkungsbeschwerden, Stuhlentleerungsprobleme, Stuhlinkontinenz oder immer wiederkehrende Blasenentzündungen fallen in diesen Bereich. Erst eine sorgfältige körperliche und apparative Untersuchung führt dann zum individuellen Therapieansatz.

Stuhlinkontinenz

Betroffene Patienten sprechen Ihren behandelnden Arzt aus Scham meist erst viel spät an. Häufig sind zu diesem Zeitpunkt der Leidensdruck und die damit verbundene soziale Isolation stark ausgeprägt. Die Ursachen einer Stuhlinkontinenz sind vielfältig. In einigen Fällen hilft bereits eine Kombination aus fachmännisch angeleitetem Beckenbodentraining und einer medikamentösen Therapie. Bei fehlendem Erfolg ist die Erprobung der „sakralen Neuromodulation“ (Schrittmacher) eine vielversprechende Behandlungsoption. 

Kindliche Harninkontinenz / Bettnässen

Manchmal müssen unsere Kinder, insbesondere in der aktuell schnelllebigen Zeit, viel zu früh „richtig“ funktionieren. Jeder Mensch hatte schon immer sein eigenes Tempo. Meist sind die Ursachen des Einnässens funktioneller Natur und nur seltener findet sich ein anatomisch krankhaftes Problem. Eine standardisierte Diagnostik und individuelle Therapie ist möglich und kann betroffenen Familien angeboten werden. Vorab ist es notwendig, dass ein „Trink-/Pipiprotokoll“ geführt wird, da anhand eines solchen eine Vielzahl an Ursachen ausgeschlossen werden können. Die Untersuchung selbst beinhaltet eine körperliche Untersuchung, ein Ultraschall sowie eine nicht schmerzhafte Harnstrahlmessung.

Überaktive Harnblase (Reizblase)

Menschen mit einer überaktiven Harnblase berichten häufig über einen plötzlich einschießenden Harndrang mit und/oder ohne Harninkontinenz sowie über zahlreiche Blasenentleerungen tags und auch nachts. Die Teilnahme am sozialen Leben ist durch diese Problematik erheblich eingeschränkt. Folgen der überaktiven Harnblase können neben der Harninkontinenz und einer kleinen Blasenkapazität auch ständige Harnweginfektionen sein. Ursächlich ist meist ein krampfender Blasenmuskel, welcher nicht mehr unserer Willkürsteuerung unterliegt. Neben dem Führen eines Toilettentagebuches, einer Ultraschalluntersuchung, einer umfangreichen körperlichen Untersuchung sowie einer Harnstrahlmessung können wir Ihnen auch, bei unklaren Befunden, eine Blasendruckmessung zur weiteren Klärung der Problematik anbieten. Je nach Befund sind folgende Therapieoptionen möglich: a) Verhaltenstherapie b) medikamentöse Therapie c) Botox-Injektion in den Blasenmuskel d) Erprobung eines Blasenschritt-machers (sakrale Neuromodulation).

Botox-Therapie

Botulinumtoxin ist das potenteste natürlich vorkommende Nervengift. Es wird bereits seit vielen Jahren bei verschiedenen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt. Auch in der Urologie haben wir schon lange gute und sichere Ergebnisse erzielen können. Das Botulinumtoxin der Firma Allergan (Botox®) ist zur Therapie der überaktiven Harnblase (100 U) und zur Therapie der neurogenen Blasen-Überaktivität (200 U) zugelassen. Je nach Indikation kann das Medikament in örtlicher Betäubung ambulant während einer Blasenspiegelung in den Blasenmuskel gespritzt werden. Da die Wirkdauer begrenzt ist, muss die Injektion in der Regel einmal im Jahr wiederholt werden. Das Verfahren ist erfolgreich und sicher.

Blasenschrittmacher (Sakrale Neuromodulation)

Der „Blasenschrittmacher“ kann bei folgenden Krankheitsbildern implantiert werden:
– Überaktive Harnblase (Reizblase)
– Funktionelle Restharnbildung (inkomplette Blasenentleerung)
– Chronischer Becken- und Blasenschmerz
– Stuhlinkontinenz
Es gibt für den Blasenschrittmacher keinen zuverlässigen Faktor für den Erfolg, außer die diagnostische Teststimulation als sogenanntes Zwei-Schritt-Verfahren. Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, ist aber minimal invasiv, mit einem stationären Aufenthalt von 3-4 Tagen. Die Langzeiterfolgsraten liegen zwischen 75 – 80 %. Aufgrund jahrelanger operativer Erfahrung erhielt Dr. Ingo Bonn die Auszeichnung „Interstim® Spezialist“ und ist somit in der Indikationsstellung, der operativen Implantation als auch in der postoperativen Betreuung ein ausgewiesener Experte.

Künstlicher Blasenschließmuskel (AMS 800)

Der künstliche Schließmuskel ist der „Goldstandard“ in der operativen Therapie der schweren Belastungsharninkontinenz des Mannes z.B. nach radikaler Prostataentfernung aufgrund eines bösartigen Tumors. Die Erfolgsrate (0-1 Vorlage/Tag) ist mit 80 % höher als bei allen anderen operativen Verfahren. Es handelt sich um ein System bestehend aus 3 Komponenten:

  1. Eine hydraulische Pumpe, die in den Hodensack implantiert wird.
  2. Einer Flüssigkeitsgefüllten Manschette, die um die Harnröhre gelegt und befestigt wird.
  3. einem flüssigkeitsgefüllten Ballon, welcher im Bauchraum zum liegen kommt.

Das System ist mit sterilem Kontrastmittel befüllt, um evtl. postoperative Fehlfunktionen im Rahmen einer Röntgenuntersuchung erkennen zu können. Durch Betätigung der hydraulischen Pumpe kann nun die Flüssigkeit zwischen den drei Komponenten mobilisiert werden. Bei der schweren Verlaufsform einer weiblichen Harninkontinenz ist der künstliche Schließmuskel ebenfalls eine Option.

Blasendruckmessung (Urodynamik)

Um funktionelle Blasenprobleme aufdecken zu können, kann eine Blasendruckmessung sinnvoll sein. Mit einer Blasendruckmessung wird zunächst beobachtet, was während der Füllung der Harnblase passiert. Ein weiterer wichtiger Untersuchungsbefund ist dann die Beschreibung der Entleerungsphase der Harnblase. Um Drücke in der Blase messen zu können, wird ein dünner Messkatheter in die Blase vorgelegt und ein weiterer Meßkatheter in den Enddarm, um über diesen den „Bauchdruck“ messen zu können. Den „Bauchdruck“ benötigen wir, um einen für die Harnblase relevanten Druck, computergestützt errechnen zu können. Über den Blasenmesskatheter wird die Harnblase dann mit einer sterilen Wasserlösung langsam aufgefüllt und der Patient teilt uns während der Füllung mit, wann genau Harndrang entsteht. Sollte der Wunsch zur Blasenentleerung bestehen, so wird der Patient dann aufgefordert dies mit einliegendem Messkatheter zu tun. Aufgrund des sehr dünnen Katheters ist die Entleerung der Harnblase meist unproblematisch möglich.


Ambulante Operationen

Ultraschallgesteuerte Entnahme von Prostatagewebeproben (Prostatabiopsie)

Bei einer auffälligen Vorsorgeuntersuchung der Prostata ist in bestimmten Fällen die ultraschallgesteuerte Entnahme von Prostatagewebeproben über den Mastdarm sinnvoll. Bei diesem Verfahren werden in der Regel insgesamt 12 Proben aus beiden Prostatalappen entnommen und anschließend feingeweblich durch einen Pathologen untersucht. Dieser wiederum kann gesunde Prostatazellen von bösartigen Veränderungen unterscheiden. Die Biopsie erfolgt unter antibiotischen Schutz und wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Als aufklärungspflichtige Risiken sind vor allem Blutungen und Entzündungen der Prostata zu nennen.

Vasektomie

Die Vasektomie ist bei fachgerechter Durchführung und sorgfältiger Nachkontrolle die zuverlässigste Verhütungsmethode des Mannes. Durch die Sterilisation wird die Potenz, die Menge der Samenflüssigkeit beim Samenerguss oder die Orgasmus Qualität nicht negativ beeinflusst. Eine Vasektomie muss aber wohl überlegt sein. Im Allgemeinen wird davon abgeraten, wenn der Mann jünger als 30 Jahre ist, zum Zeitpunkt der Sterilisation sich in keiner festen Partnerschaft befindet und keine Kinder hat oder eine aktuelle seelischen Belastung vorliegt. Bei unklaren Hoden- oder Leistenschmerzen ist dieser Eingriff ebenfalls nicht zu empfehlen.
Bei der Sterilisation werden beide Samenleiter im Hodensack in örtlicher Betäubung operativ durchtrennt. Im Anschluss sollten sie sich für ein paar Tage körperlich schonen. Das Nahtmaterial ist selbst auflösend, eine Entfernung der Fäden ist somit nicht notwendig. Entscheidend ist die Tatsache, dass der Mann nach dem Eingriff nicht sofort auch zeugungsunfähig sein muss. Es kann bis zu 3 Monate (etwa 20 Samenergüsse) dauern, bis keine befruchtungsfähigen Spermien im Ejakulat mehr nachweisbar sind. Die mikroskopische Nachkontrolle der Samenflüssigkeit ist somit dringend vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr notwendig.

Circumcision

Eine therapiebedürftige Vorhautverengung (Phimose) liegt dann vor, wenn ein Zurückziehen der Vorhaut gar nicht mehr oder nur unter Schmerzen möglich ist. Folgen einer Vorhautverengung sind oft Entzündungen der Eichel oder der Vorhaut selbst, sowie Schmerzen bei der Erektion. Sollte eine operative Entfernung notwendig sein, so wird diese in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Eingriff dauert ca. 30 Minuten. Das Nahtmaterial ist selbstauflösend und muss somit nicht entfernt werden. Auf heiße Bäder sowie Geschlechtsverkehr sollte für etwa 4 Wochen verzichtet werden.

Botox-Injektion

Die Injektion von Botulinumtoxin A in den Blasenmuskel ist bei zwei urologischen Krankheitsbildern indiziert. 2011 wurde das von der Fa. Allergan hergestellte Botox® bei der Indikation der neurogen bedingten Überaktivität der Harnblase (MS, Rückenmarksverletzung) in einer Dosierung von 200 Units zugelassen und seit 2013 besteht eine Zulassung bei der idiopathischen Überaktivität der Harnblase (Reizblase) mit 100 Units. Die Wirkung des Botulinumtoxins hält nicht dauerhaft an, sodass etwa alle 6-9 Monate eine erneute Injektion erforderlich ist. Dies ist aber individuell sehr unterschiedlich. Vor einer ambulanten Therapie wird die Harnblasenschleimhaut, durch das Einfüllen eines lokalen Betäubungsmittels über einen dünnen Einmalkatheter, betäubt. Diese Flüssigkeit soll für etwa 45 min in der Blase verweilen. Im Anschluss wird dann eine Blasenspiegelung durchgeführt und unter Sicht erfolgt die Injektion des Medikamentes mit einer dünnen Nadel in den Blasenmuskel. Die Prozedur kann der Patient, wenn gewünscht, auf dem Bildschirm verfolgen. Die Dauer des Eingriffs beträgt etwa 20 Minuten. Nach der Injektion sollten Sie reichlich trinken, um die Blase gut zu „spülen“. Die Wirkung des Botox® tritt nicht unmittelbar ein, sondern erst innerhalb der ersten Woche. Nach 2 Wochen ist die Maximalwirkung vorhanden. Zu diesem Zeitpunkt bestellen wir unsere Patienten zum Kontrollultraschall erneut ein.


Zusatzangebote (IGeL)

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind mögliche ärztliche Zusatzuntersuchungen, die in der Regel nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören. Es handelt sich dabei um ergänzende Wunschleistungen, die der Patient selbst bezahlen muss. Bemessungsgrundlage ist hierfür die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zwar Früherkennungsuntersuchungen, allerdings sind in den letzten Jahren einige empfehlenswerte diagnostische Methoden hinzu-gekommen, die nicht im Leistungsumfang der meisten Krankenkassen berücksichtigt werden. Die gesetzliche urologische Vorsorgeuntersuchung beinhaltet z.B. nur die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) gefolgt von einer körperlichen Untersuchung der Leisten, des äußeren Genitals und der Abtastung der Prostata über den Enddarm. Eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung der Nieren, Harnblase oder Prostata, sowie die Abnahme des Prostataspezifischen Antigens (PSA) werden nicht übernommen, obwohl der Nutzen, bei differenzierter Anwendung, wissenschaftlich belegt ist.
Neben der Krebsvorsorge gibt es aber auch noch weitere medizinisch sinnvolle Zusatzangebote, die je nach Beschwerdeproblematik eine wertvolle und ergänzende Diagnostik ermöglichen. Als urologische IGeL-Leistungen sind zu nennen:

  • Prostata-Check
  • Blasenkrebs-Check
  • Beckenboden-Check der Frau
  • Ausführliche Beratung
  • Hormon-Check
  • Überprüfung der Zeugungsfähigkeit (Spermiogramm)

Sprechen Sie uns bei Fragen an, wir helfen gerne!